Wege des Glaubens Jeder gläubige Mensch hat seine eigene, ganz persönliche Geschichte, wie er zum Glauben gelangt ist. Zwar wird jeder in ein kulturelles Umfeld hineingeboren; und die Eltern bringen ihn in ihre eigene Kirche hinein. In den meisten christlichen Kirchen werden die Kinder in den ersten Tagen ihres Lebens getauft, noch bevor sie sich entscheiden und zustimmen können. Eher versprechen hier die Eltern, das Kind in ihrem Glauben zu erziehen und ihm mit Hilfe ihrer Kirche die Werte ihres Glaubens zu vermitteln. Aber der große Plan geht weiter. Nun sendet uns Gott den Christus als ultimativen Weltlehrer. Nach der eigenen Aussage von Jesus (Johannes 6, 38) ist er eine direkte Inkarnation aus den Himmlischen Welten, (die er selbst stets im Plural nennt) im Unterschied zu Menschen, die als Propheten durch Gottes Stimme inspiriert wurden. Am Ende erlitt er jedoch dasselbe Schicksal wie sie durch Verfolgung und Märtyrertod. Auch hier hat es sich wieder gezeigt: Höchstes göttliches Wissen ist zwar vermittelbar aber nicht erlernbar. Der Mensch bleibt frei zu wählen und sich zu entscheiden. Die Welt dreht sich weiter. Längst hat die nächste Phase des großen Schöpferplans begonnen. Die Erwählung eines Modelvolks, welches ein Leben mit Gott für die ganze Welt erproben durfte, wird nun durch das Angebot für Jedermann auf der gesamten Erde überhöht. Durch das Evangelium des Christus bleibt nur noch übrig, es mit einer klaren Entscheidung anzunehmen. Hören wir hier den überraschten Ausruf des Petrus in der Apostelgeschichte 10, 34-35: In Wahrheit werde ich inne, dass Gott nicht die Person ansieht, sondern dass in jedem Volk, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, ihm willkommen ist. Ja, so einfach ist das. Fast zu einfach, weil die Größe des göttlichen Angebots eben nur im Glauben erkannt werden kann. Müssen noch einmal Jahrtausende vergehen, bis jeder Mensch es hört und versteht? Das wissen wir nicht. Aber wann wir es hören, verstehen und ergreifen das können wir wissen. Jesus war sich über die Schwierigkeit durchaus im Klaren. Er sagte bei Johannes 3, 31-32: Wer von oben her kommt, der ist über allen; wer von der Erde her stammt, der stammt von der Erde her und redet von der Erde her; wer vom Himmel her kommt, der ist über allen. Was er gesehen und gehört hat, das bezeugt er, und sein Zeugnis nimmt niemand an. Er wusste also genau, dass er zur Zeit seines Daseins auf der Erde den großen Pilgerzug aus allen Völkern noch nicht sehen würde. Er wusste aber auch, dass er ihn begonnen hatte. Und heute? Sind nicht in den letzten 2000 Jahren große Dome und kleine Kirchlein an allen Orten gewachsen wie Pilze aus der Erde? Und ist der Hunger nach Gott nicht lebendig in allen Ländern der Erde? Wir hören noch das Gelächter der Umherstehenden bei Noah, als er das Schiff auf dem Trockenen baute, weil er nach seiner Aussage Gottes Stimme gehört hatte. Wir sahen ein störrisches Volk in der Wüste, das trotz aller Wunder ständig murrte, den Mut verlor, und lieber in die Sklaverei zurück wollte. Wir kennen die traurigen Schicksale der Propheten und Gläubigen, bis hin zur Kreuzigung des von Gott gesandten Christus. Nichts konnte den Plan Gottes aufhalten. Die Pilger sind unterwegs. Und wir dürfen dabei sein. Überlegen wir also wann hat bei uns der erste Funke gezündet? Was hat uns auf den Weg gebracht? War es eine Donnerpredigt, eine Lebenskrise, oder auch nur der Anblick einer blühenden Wiese? Da hat jeder seine eigene, wunderbare Geschichte. Sie ist spannender als jeder Roman. Und sie ist ein Baustein der von Gott geplanten künftigen Welt. Lesen wir zum Abschluss Johannes 1, 11-12: Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Anrecht darauf, Gottes Kinder zu w e r d e n .
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