von Edith Krispien

Der 7. Schöpfungstag

Mit dem 7. Schöpfungstag beginnt das zweite Kapitel der  Bibel. Das erste Kapitel umschließt die ersten sechs Schöpfungstage durch Gott. Das sind die Himmlischen Welten mit den Heerscharen der Engel;  die astrale Modellwelt – das Paradies, die  auch noch den himmlischen  Welten zu geordnet wird – siehe  zweiter  Schöpfungstag.

Dann beginnt  neben der Entfaltung des Universums im dritten Schöpfungstag auf der Erde die Trennung von Wasser und Land,  ebenso die beginnende Pflanzenwelt. Im  vierten Tag ist unser  Sonnensystem in der endgültigen Position – vor  allem mit dem Mond, was  die Voraussetzung für höheres Leben auf der  Erde ist.

Am 5. Tag entsteht das Leben im Meer  mit Kaltblütern,  jedoch selbständig beweglichen Lebewesen – bis hin zum Übergang  zu Vögeln und den ersten Tieren,  die das Wasser bereits verlassen können.  Aus Flossen werden Füße, und die Atmung von Luft beginnt.

Dann  endlich kommen die Warmblüter,  Säugetiere und…Wir! Bei dieser Schöpfung beteiligt  Gott bereits Geschöpfe aus dem ersten Schöpfungstag, denn auch der Mensch wird als schöpferisches Wesen erschaffen.

1. Mose 1, 26-27: Und Gott sprach: Lasset uns Menschen  machen nach unserem Bilde, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und die Vögel des Himmels, über das Vieh und alles Wild des Feldes und über alles Kriechende, das auf der Erde sich regt. Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Weib schuf er sie.

Die endgültige Erschaffung des  Menschen erfolgt dann  wieder durch Gott allein. Hiermit wird der Mensch als höchstes Lebewesen in der Evolution über die Tierwelt gesetzt, die er zugleich beherrschen soll. Dabei wäre noch zu beachten, dass diese ersten Naturvölker von Früchten und Pflanzen leben (Vers 29), also werden sie noch keine Tiere jagen und essen. Das geschieht erst in  der zweiten Naturordnung,  im Bund mit Noah, Kapitel 9, 1-2.

Aber noch sind wir im 6. Schöpfungstag. Wie unsere Naturforscher schon wissen, sind diese frühen Naturvölker fast ausgestorben. Wir können aber noch sehen, wie gut sie mit der Natur umgehen, und wie sie mit ihren Stämmen und Familien  durch ein Gruppenbewusstsein verbunden sind. Manche Stämme  am Amazonas haben in ihrer Sprache noch nicht einmal ein Wort für „Ich“. Die individuelle  Seele ist auf dem Stand eines kleinen Kindes.

Erst wenn die Menschenseelen  aus dem zweiten Schöpfungstag -  dem Paradies – sich in den Körpern der Erdenmenschen inkarnieren, entsteht das starke Ichbewusstsein der Menschen,  wie wir sie heute kennen. Hiermit kommen wir  an die Schnittstelle zwischen dem sechsten und siebenten Schöpfungstag – der Schöpfung und der Vollendung des Menschen. Lesen wir nun den siebenten Schöpfungstag:           

1. Mose 2, 1-3: Also wurden  vollendet der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer. Und vollendete am siebenten Tage sein Werk, das er gemacht hatte, und er ruhte am siebenten Tage von all seinem Werke, das er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn; denn an ihm hatte Gott geruht von all seinem Werke, das er geschaffen und vollbracht hat.

Hier fällt auf, dass Gott zur Hälfte des 7. Tages  ruhte. Die Vollendung der Menschheit -  und jeder einzelnen Seele – ist ein freiwilliger  Akt der Menschen selbst. Hier wird das Wunder des gesamten Gottesplanes als Krönung der  Schöpfung offenbar. Lesen wir hierzu:

Johannes 1, 4: In ihm war Leben, und das Leben war das Licht  für die Menschen. und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen.

Vers 11: Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. So viele  ihn aber aufnahmen, denen gab er Anrecht darauf, Gottes Kinder zu werden.

Ein echter Schlüsselvers. Hiermit hat nun der 7. Schöpfungstag begonnen, bei allen Menschen, die nach der Verbindung mit ihrem Schöpfer suchten, in dem Glauben, zu dem sie fähig sind. Spätestens aber bei denen, die Christus als ihren Wegbereiter  zu Gott annehmen, ist der Weg zur Vollendung beschritten.  Nun können sie Kinder  Gottes werden, als schöpferische  Wesen, die am Ende in den Himmel aufsteigen. Denn im Himmel gibt es nur Freiwillige! Deshalb ist  die  zweite Hälfte  des 7. Tages der  Mitarbeit der Menschen vorbehalten… Und zur Erinnerung  an diese Aufteilung lesen wir noch einmal:

Offenbarung 8, 1: Und als es das siebente Siegel öffnete, entstand eine Stille  im Himmel eine halbe Stunde  lang.

Matthäus 27, 51: Und  siehe, der Vorhang im Tempel zerriss von oben bis unten in zwei Stücke, und die  Erde erbebte.

Hebräerbrief 7, 19:  denn das Gesetz hat nichts zur Vollendung gebracht –

Offenbarung 22,17: Und  der Geist und die Braut sagen: Komm Und wer es hört, der sage: Komm! Und wer dürstet, der komme; wer will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst

Bei der Eröffnung des sechsten Siegels treffen wir bereits die Jubelschar der durch Christus erlösten  Seelen  aus allen Völkern, Nationen und Stämmen  und Sprachen (Offenbarung 7,9) – eine Schar, die niemand zählen kann. Sie alle haben schon den 7. Schöpfungstag mit Erfolg beschritten, nach eigener  Entscheidung.

Die Vollendung der ganzen Menschheit wird jedoch im siebenten Siegel mit einer halben Stunde Stille gefeiert – zum Gedanken an den 7. Schöpfungstag, in dem Gott zur Hälfte ruhte, während die andere Hälfte den erschaffenen Menschen vorbehalten blieb, die freiwillig Kinder Gottes wurden.

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