von Edith Krispien

Zauberei

Ein Begriff in der Bibel

Zauberei ist Gebrauch magischer Kräfte in Eigenmacht. Das hat Menschen von jeher von Gott getrennt und endet schließlich mit dem Verlust der Seele. Eindringlich sind die Warnungen in der Offenbarung, die sich darauf beziehen:

Offenbarung 9, 20-21: Und die übrigen Menschen, die durch diese Plagen nicht getötet wurden, taten nicht einmal Busse durch Abwendung von den Werken ihrer Hände, sodass sie die Dämonen und die goldenen und silbernen und die ehernen und die steinernen und die hölzernen Götzen nicht mehr angebetet hätten, die weder sehen noch hören noch gehen können, und taten nicht Busse von ihren Mordtaten, noch von ihren Zaubereien, noch von ihrer Unzucht, noch von ihren Diebstählen.

Schon lange vorher spricht Jesaja über die absurde Anbetung von Gegenständen, denen Kräfte und symbolische Bedeutung zugemessen werden:

Jesaja 46, 6: ...sie bestellen einen Goldschmied, dass er daraus einen Gott mache, fallen nieder und beten an.

Und weiter

Jesaja 46, 15:

So geht dir’s mit deinen Zauberern, um die du dich mühtest seit deiner Jugend, ein jeder taumelt nach seiner Seite; keiner, der dich rettet.

Also kommen wir zurück zur Offenbarung, wo eine ganz merkwürdige Warnung steht, die sich eben auf die wahre Rettung der Seelen bezieht:

Offenbarung 18, 23:

...und das Licht der Lampe wird nicht mehr in dir scheinen, und die Stimme des Bräutigams und der Braut wird nicht mehr in dir vernommen werden – deine Kaufleute waren nämlich die Großen der Erde – weil durch deine Zauberei alle Völker verführt wurden; und in ihr wurde das Blut der Propheten und Heiligen gefunden und aller derer, die auf Erden hingeschlachtet worden sind.

Die Stimme von Braut und Bräutigam (Offenbarung 22, 17) – also des Christuskörpers, wird nicht mehr gehört. Innerlich geht das Licht aus in diesen Menschen. Obwohl in ihrer Zeit die Rettung aller Seelen immer noch möglich ist, haben sie sich so ablenken lassen und von der ganzen Wahrsagerei und Zauberei, die ihnen von Menschen mit Machtansprüchen mystischer Art immer wieder angetragen und verkauft werden. Die viel einfachere und unendlich größere göttliche Mystik, die alle Kräfte in sich vereint, erreicht sie nicht mehr. Sie wollen es lieber kompliziert haben. Es sieht intelligenter aus. Da gibt es viel zu lernen und zu studieren, und in manchen solcher Kreise, Logen und spiritistischen Zirkel werden auch Ränge und Titel verteilt. Alles was die Eitelkeit der Menschen kitzelt, kommt leicht an. Aber um welchen Preis? Wahrhaftig eine furchtbare Ware. Das Ende beschreibt jedenfalls die Offenbarung ganz kurz:

Offenbarung 21, 8:

Den Feiglingen aber und den Ungläubigen und Befleckten und Mördern und Unzüchtigen und Zauberern und Götzendienern und allen Lügnern ist ihr Teil in dem See, der von Feuer und Schwefel brennt, und dies ist der zweite Tod.

Wir wissen schon: Durch den ersten Tod eines physischen Körpers können wir mehrfach gehen. Unsere Seele bleibt immer erhalten. Je nach unserer Entwicklungsstufe können wir in verschiedenen jenseitigen Räumen die Zwischenzeit verbringen. Da sind die Paradiese für die Anfänger im Glauben und auf dem Weg mit Christus; da sind die Märtyrer, die in jedem Fall gleich in die himmlischen Welten aufsteigen, obwohl sie noch nicht vollendet sind; da sind die Vollendeten, die sich nicht mehr inkarnieren werden – siehe 6. Siegel. Und da sind auch noch die Bildkammern, selbstgemachte Höllenräume, aus denen sie erst aufsteigen können, solange sie hier nicht mehr ihren Erinnerungen und Vorstellungen räuchern.
Aber der zweite Tod ist der Tod der Seele. Den Märtyrern auf der zweiten Stufe wird versprochen, dass sie diesen Tod nicht mehr erleiden können.

Nun schauen wir uns noch Beispiele in der Bibel an, wo etwas ganz konkret unter den Begriff Zauberei fällt.

Da haben wir im ersten Buch Moses die sonderbare Geschichte von Jakob, seinen Frauen Lea und Rahel und seinem Schwiegervater Laban. Es ergab sich, dass er, um heimzukehren, Laban fluchtartig verlassen musste. Dieser holte ihn aber ein und macht ihm Vorwürfe. Den Auszug versteht er ja, aber nicht den Diebstahl seines Theraphim, ein Gerät oder Würfelspiel zwecks Wahrsagerei und Orakel-Befragung:

Nun, du bist eben weggezogen, weil dich so sehnlich nach deines Vaters Haus verlangte; aber warum hast du meinen Gott gestohlen? Jakob antwortete und sprach zu Laban: Ich fürchtete mich, denn ich dachte, du würdest mir deine Töchter entreißen. Der aber,  bei dem du deinen Gott findest, der soll nicht am Leben bleiben!

Erstens: Jakob hat seinen Auszug auf Weisung durch Gott veranstaltet. Er war zwar noch nicht Israel, der Gottesstreiter, aber er konnte Gott direkt hören. Seinen Schwiegervater und seine Ehefrauen ließ er jedoch immer noch glauben, was sie wollten. So ahnte er nicht, dass gerade seine geliebte Frau Rahel, um die er 14 Jahre gedient hatte, die Diebin war. Der Diebstahl wurde nie entdeckt, Jakob und Laban versöhnten sich mit einem Eid und einem Opfer. Für Rahel war das Orakelgerät sehr wichtig. Sie war ja damit aufgewachsen und es bedeutete ihr viel. Und doch spielten gerade ihre Söhne Joseph und Benjamin eine bedeutende Rolle in der Heilsgeschichte Israels und der Menschheit.
Joseph kam später beim Pharao in Ägypten zu hohen Ehren, weil er die Träume auslegen konnte, wo die Zauberer des Pharaos versagten. Und Benjamin brachte den ersten König Israels hervor, nämlich Saul, und später den größten Apostel der Christusnachfolger, nämlich Paulus.

Und noch ein Beispiel. Wie 400 Jahre früher Joseph musste auch Moses vor dem Pharao beweisen, dass sein Gott mächtiger war als alle Zauberer Ägyptens. Nachdem er von Gott seinen großen Auftrag gehört hatte, das Volk Israel aus der Sklaverei zu befreien, äußerte er seine Zweifel, dass der Pharao ihm glauben würde. Also musste in diesem Falle einmal Gott selbst ihm einen Zaubertrick beibringen.Wir lesen hierzu die fast komische Geschichte, wo Gott mit ihm das in der Wüste erst einmal übt.

2. Mose 4, 2-4:

Der Herr sprach zu ihm: Was hast du da in der Hand? Er antwortete: Einen Stab. Da sprach er: Wirf ihn auf die Erde! Und er warf ihn auf die Erde, da ward er zu einer Schlange, und Mose floh vor ihr. Aber der Herr sprach zu Mose: Strecke deine Hand und fasse sie beim Schwanze; und er streckte seine Hand aus und ergriff sie, da ward sie in seiner Hand wieder zum Stabe.

Im ganzen Kapitel 4, bis Vers 18, veranstaltete Gott mit Mose noch mehrere Übungen. Als er dann später (Kapitel 7,10) vor dem Pharao den Schlangentrick vorführte, ließ dieser sich nicht so leicht verblüffen. Lesen wir weiter:

2. Mose 7, 10-12:

Da gingen Mose und Aaron zum Pharao und taten so, wie der Herr geboten hatte: Aaron warf seinen Stab vor dem Pharao und seinen Leuten hin, und er ward zur Schlange. Aber der Pharao ließ auch seinerseits die Weisen und Zauberer rufen, und auch sie, die ägyptischen Zauberer, taten dasselbe mit ihren geheimen Künsten: ein jeder warf seinen Stab hin, und es wurden Schlangen daraus; aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe. Doch das Herz des Pharaos blieb verstockt, wie es der Herr vorausgesagt hatte.

Hier steckt eine Menge drin. Gott sah diesen Ausgang voraus. Dennoch musste die Vorführung geschehen, damit alle späteren Leser der Bibel begreifen, dass kein Zauberer Gott etwas vormachen kann. Dass ein Pharao jedoch, der von Jugend auf an solche Dinge gewöhnt war, nicht gleich nachgab, war verständlich. Bis zum heutigen Tage können Menschen durch Zaubereien und Wahrsagereien verblüfft und sogar überzeugt werden. Immer bleibt entscheidend, wie groß ihr Vertrauen auf Gott und ihr Glaube wirklich sind.

Eine weitere eindrucksvolle Vorführung von der Allmacht Gottes finden wir im 1. Könige, Kapitel 18.
Im Land herrschte Ahab als König von Juda. Er hatte Isebel geheiratet, die mit ihren Baalspriestern ins Land kam. Sie ließ die israelischen Priester verfolgen und töten, und Ahab selbst betete Baal an. Aber einen Propheten hatten sie doch noch: Elia! Gott gebrauchte ihn für Zeichen und Wunder, bis er schließlich die große Machtprobe gegen die Baalspriester am Berg Karmel vorführen musste.
Man baute einen Altar, nahm ein Opfertier, und die Baalspriester begannen, um Feuer zu beten, welches vom Himmel fallen und das Opfer verzehren sollte. Und sie ritzten sich, bis das Blut an ihnen herabfloss. Nichts geschah.
Dann kam Elia an die Reihe. Er zog einen Graben rundherum und füllte ihn mit Wasser. Er übergoss den Altar und das Opfertier und legte 12 Steine dazu nach der Zahl der Stämme. Er betete nur kurz:

1. Könige 18, 37-39:

Erhöre mich, o Herr, erhöre mich! Damit dieses Volk erkenne, dass du, o Herr, der wahre Gott bist und dass du ihr Herz herumgewendet hast. Da fiel das Feuer des Herrn herab und verzehrte das Brandopfer und den Holzstoß, die Steine und den Erdboden auch das Wasser im Graben leckte es auf. Als das Volk das sah, fielen sie alle auf ihr Angesicht und riefen: Der Herr ist Gott! Der Herr ist Gott!

Gott hatte sich für diese Demonstration entschieden; sie steht ja für alle Zeit in der Bibel. Ein Mensch aber, der daran glauben kann, dass Gott das Universum erschaffen hat, mit allem was darinnen ist, wird das nicht brauchen. Er muss nur lernen zu unterscheiden, was Zauberer zuwege  bringen können und was für allezeit Gott allein möglich sein würde.

Keiner versteht das besser als der Satan, der große Gegenspieler des Christus, der immer noch versucht, einige Seelen zu verführen und auf seine Seite zu ziehen. Deshalb gibt es bei dem großen Gipfeltreffen der beiden auch drei teuflische Versuchungen in der Liebe an den Christus. Zuerst Brot für die Welt – eine echte Versuchung, wo es viel Armut gibt. Die Antwort von Jesus kennen wir. Aber dann die zweite Versuchung: Übernahme der Weltregierung...“wenn du niederfällst und mich anbetest“. Und schließlich soll er sich von einem Turm herabschweben lassen und den Menschen somit einen unwiderlegbaren Beweis geben, nach dem sie doch alle rufen. Auch hier bekommt der Satan eine Abfuhr.
Jesus wusste doch, dass er Tote erwecken und Blinde und Lahme heilen konnte. Aber wozu noch ein anderer Glaubensbeweis nach Art der Zauberer? Heute würde man schnell sagen, dies sei eine fabelhafte Laserschau, bestenfalls eine Massenhypnose. Das ist ja alles schon so  bekannt.

Deshalb müssen wir uns immer wieder selber prüfen, worauf wir hereinfallen könnten und worauf nicht. Es sind echte Versuchungen, und sie sind durchaus intelligent dargeboten. Aber sie können uns von Gott trennen und am Ende sogar die Seele kosten. Lieber gleich „nein“ sagen. Und zum Abschluss sollten wir noch unseren bekannten Vers bedenken:

5. Mose 18, 10-12:

Es soll in deiner Mitte keiner gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, kein Wahrsager, Zeichendeuter, Schlangenbeschwörer oder Zauberer, kein Bannsprecher oder Geisterbeschwörer, keiner, der Wahrsagegeister befragt oder sich an die Toten wendet. Denn ein Greuel ist dem Herrn ein jeder, der solches tut.

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